Am Samstag durften wir ausschlafen. Statt wie üblich um 5.55 Uhr besammelten wir uns erst um 06.40 Uhr am Bahnhof Böju. Das zweite Schöne an diesem Morgen: Wir hatten Zadi’s Geheimnisse durchschaut und waren uns unisono sicher, dass wir den Zug Richtung Lenzburg nehmen würden. 13 Minuten reichen auch ohne weiteres für die erste Runde „Appenzeller“, welcher Stefan im Turnhallen-Estrich ausfindig gemacht hat.
Als der Zug nach Lenzburg einfuhr, machten wir uns also auf den Weg – am Zug vorbei, durch die Unterführung Richtung Mosen. Zadi genoss unsere überraschten Gesichter. Schliesslich kann man ohne weiteres auch eine Stunde später in Mosen zusteigen. Es wird gemunkelt, dass es die erste Flasche Appenzeller nicht bis über die Dorfgrenze schaffte. Dankbar waren daher einige über die wunderbare Kaffee&Gipfeli-Überraschung von Zadi senior am Moser Bahnhof (Kulinarik-Halt 1).
Auf der Fahrt nach Luzern und Goldau wurde nebst Appenzeller – gott sei dank – auch Appenzeller in gebackener Form konsumiert. Manu verwöhnte uns mit Kuchen (wie’s wohl Michael geht, nachdem er grosszügig die Schüssel ausgeschleckt hat?) und frischgebackenem Zopf (Kulinarik-Teil 2).
In Goldau ging es Richtung Rigi-Bahn. Beziehungsweise an der Rigi-Bahn vorbei Richtung Berg. Richtung steiler Berg. Dani gab ein sportliches Tempo vor und so ruhig wie beim Aufstieg war es die ganze Turnfahrt nie mehr (höchstens vielleicht als die Wehrwölfe schliefen). Kulinarik-Halt 3 auf dem „Dächli“ mitten im Aufstieg.
Das nächste Problem stellte sich in komplexer Form: Mit was auf dem Gipfel anstossen, wenn der Gipfelwein, das Gipfelbier als auch der Gipfelappenzeller bereits im Zug getrunken wurden? Glücklicherweise bot Tinu Gipfeleier an: 12 Stück rohe Eier, die er auf Geheiss der Packliste und sorgfältigstens verpackt, den Berg hinauf trug. Wir entschieden uns für Kulinarik-Halt 5 im Rigi Klösterli und genossen statt Tinus rohen Eier, Olis Salznüsschen.
Kurz darauf folgte Kulinarik-Halt 6 (man merke, die anderen 5 waren VOR dem Mittagessen) – extended-version: Pommes, Schnitzel, Familienkrach und das alles in grossen Portionen.
Bei herrlichem Bergwetter führte uns Zadi weiter über den Felsenweg. Man ahnt, was darauf folgt: Kulinarik-Halt 7 mit Milchshake, unentschiedenen Frauen und Männer, die ganz einfach mit einer weiteren Runde Bier zufrieden sind (oder doch nicht mehr so ganz?). Eine andere Turnfahrt hat uns beinahe ein Fusionsangebot unterbreitet, als sie sahen, dass wir schon wieder in einer netten Alpwirtschaft sassen.
Kulinarik-Halt 8 (der Appenzellerkuchen musste gegessen werden) liess übrigens nicht lange auf sich warten.
Bei einem herzigen Häuschen mit einmaliger Aussicht auf Alpenpanorama und Nebelmeer war es endlich Zeit fürs Apéro – liebevoll von Petra, Manu und Stefan zubereitete „Gmüesstängeli“ , was wohl zu Kulinarik-Teil 9 zählen würde. Für Kulinarik-Teil 10 hat sich Zadi richtig ins Zeug gelegt und in der Küche flambiert bis der Rauchmelder richtig nervös wurde und durch Oli von seinem qualvollen Piepsen erlöst wurde. Auch die beiden randvoll gefüllten Salatschüsseln fanden gute Abnehmer. Abgerundet wurde das feine Essen von Kulinarik-Teil 11, Caramelchöpfli.
Nachts schlichen wie gewohnt fiese Wehrwölfe und „e chübelblödi Häx“ ums Dorf.
Zadi hatte sich vorgenommen, dass nach dieser Turnfahrt niemand über zu wenig Pausen und Essen klagen kann uns so kamen wir am nächsten Morgen zu Kulinarik-Teil 12 (wiederum extended-version): Ein Bruch à la Zadi. Da fehlten weder Spiegeleier, Rühreier, drei-Minuten-Eier (danke Tinu!) noch Hüttenkäse, Babybel, Fleischplatten. Aufmerksamen Essern wird aufgefallen sein, dass einzig das Birchermüsli nicht auf dem Buffet war.
Adi hatte als einziger das Bedürfnis nach sportlicher Aktivität und kletterte (während dem Hausputzen) auf den Baum im Garten.
Nach so vielen Pausen und Essen hatten wir nichts mehr verdient als: Wellness. In der Felsentherme philosophierten Manuela und Nicole im warmen Thermalwasser darüber, ob es Mario Botta wirklich gelungen ist, Felskristalle architektonisch abzubilden. Zadi und Oli wechselten zwischen Sauna und den unbequemen Liegen ab. Adi und Kusi „de Neu“ Hintermann fanden auf der Sprudelliege einen bequemeren Schlafplatz.
Aufmerksame Zuhörer stellen fest, dass wir schon lange nichts mehr gegessen haben: dies holten wir auf Kulinarik-Halt 13 unmittelbar nach dem Bad nach. Nummer 14 folgte dann im Bähnli nach Vitznau, begleitet von Nummer 15 auf dem Schiff. Dies war wohl der Zeitpunkt, als auch der Letzte zu Hause angerufen hat um sich vom Nachtessen abzumelden.
Wir danken Zadi herzlich für diese schöne und erlebnisreiche Turnfahrt und wir versprechen, dass wir uns nie mehr über zu wenig Essenshalte beklagen werden.
– Nicole –
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