Es regnete leicht an diesem Samstagmorgen. Die einen kamen mit dem Velo; die anderen nicht. Denn – die einen wussten mehr; die anderen weniger.
Der Dreigänger von Nicole liess aber nicht mal Stefan’s Adrenalin so richtig ansteigen: So lange würden wir an diesem Wochenende kaum auf dem Fahrrad unterwegs sein. Auch für die anderen „Dienstag-Turnstunde-Schwänzer“ Kusi und Bruno war bald klar: Wie soll man Rollkoffer mit dem Velo nicht so einfach zu transportieren…
Käme nicht Tinu mit dem Töffli und Anhänger um die Ecke… Gepäck einladen und losfahren.
Lilianne war die Erleichterung anzusehen, als nach kurzer Strecke bei Zadi vor der Haustüre der Bus darauf wartete, dass sie das unbequeme, eingängige BMX in die Ecke stellen durfte.
Nach einem gemütlichen Kaffee&Gipfeli-Stopp (Zadi hat die beliebten Kulinarik-Halte der letzten Turnfahrt geschickt ins Programme integriert) fuhren wir weiter. Und weiter. Wobei Tinu zu Recht bemerkte „wenn mer fahre, müemmer ned schiegge“.
Wir fuhren bis die Sonne schien (was wir selbst kaum glauben konnten; denn: Die einen hatten Regen; die anderen nicht.
So kamen wir in Adelboden an und entschieden uns ehrenhaft für den (kurzen und gemütlichen) Aufstieg zu Fuss (es sollte fast die einzige sportliche Tätigkeit an diesem Wochenende werden). Die nette Gartenterrasse bestätigte uns, dass dies die richtige Wahl war.
Für das steile Stück wählten wir als richtige Turner selbstverständlich die Gondelbahn. Auf dem höchsten Punkt des Skigebiets schnappten sich alle ein Trottinett und von da an wurde jede Piste des Skigebiets erkundet. Was nicht ganz ohne war, denn: Die einen hatten cross-country-Erfahrung; die anderen weniger. Selbstredend waren die schwarzen Pisten besonders hoch im Kurs. Wobei sich diejenigen mit einem Restaurant fast ebenso grosser Beliebtheit erfreuten.
Der Gegenverkehr erwies sich als Herausforderung (leider hatte das Trotti von Beat „de neu“ Bart keinen Airbag), so dass wir uns bald für ein nettes Mittagessen im herrlichen Bergrestraurant entschieden.
Nach zahlreichen Abfahrten war dann des Sports genug und wir machten uns auf den Weg weiter nach…, ja nach…, dass weiss nur Zadi. Wobei die zahlreichen Kreiselfahrten irgendwie bewiesen: Die einen kennen den Weg nicht; die anderen… irgendwie auch nicht.
Übernachtet haben wir luxuriös in der modernen Jugendherberge von Interlaken. Die einen hatten ein Herrenzimmer; die anderen nicht. Wir genossen vor der Jugi noch etwas Passivsport (den „Finishern“ des Jungfraumarathons zusehen) und vor allem aber den ausgiebigen Apéro. Hier kam die Frage auf, woher das „li“ im Fleischplättli eigentlich stammt.
Das UNO-Spiel war an diesem Abend so laut und hektisch, dass nicht mal die Wehrwölfe sich getrauten, ums Dorf zu schleichen. (Wobei wohl manch einer in der Jugi froh gewesen wäre, die „Dorfbewohner“ würden endlich schlafen).
Das taten dann auch die „Frauen unter sich“ – also Manuela, Petra, Lilianne und Zadi. Nur das Herren-Zimmer schlich sich noch auf die Gasse. Es wird gemunkelt, dass das passende Schuhwerk es soweit kommen liess, dass das Herrenzimmer definitiv auch ein Solches blieb. Auch wenn – die einen Adiletten ohne Socken tragen; die anderen aber mit.
Der Morgen war nichts für schwache Nerven: Die Rodelbahn auf der Interlaker Heimwehfluh verlangte einiges an Mut – zumal: Die einen hatten Bremsen; die anderen weniger. Auch Dani kann von den unbequemen Rodeln eine Geschichte erzählen.
Im Untergrund
Ruhiger ging es zu und her als wir auf das letzte exotische Verkehrsmittel umstiegen: den Tunnel-Bus des Lötschberg Basistunnels, der uns weit unter den Boden führte. Mit viel Bewunderung und einiges an Ehrfurcht lernten wir, dass der eigentliche Tunnel nur ein bescheidener Teil der ganzen komplexen Anlage ist. Wir liessen uns das Rettungskonzept erklären, besichtigten den Lösch- und Rettungszug (wo die einen vier Wagen haben und die anderen nur drei). Der Höhepunkt war die Spannung, bis am Sichtfenster ein Intercity mit 200 km/h vorbeidonnerte.
Mit etwas weniger Geschwindigkeit und PS, aber mit wunderbaren Eindrücken eines erlebnisreichen Wochenendes kamen wir am Sonntagabend zurück nach Beinwil. Was dann noch blieb, war wieder mal etwas Sport: Die „Resten-Essen und Regeneration-Turnstunde“ am darauffolgenden Dienstag.
Merci Zadi - es esch einisch meh unvergesslich gsi!
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